Pädagogik nach Emmi Pikler

Pikler Pädagogik

Emmi Pikler erkannte das hohe Potenzial, welches Säuglinge bereits bei der Geburt mitbringen. Unmittelbar nach der Geburt, beginnt der Säugling seine Umwelt zu erkunden und mit ihr zu interagieren. In jedem Kind steckt somit das Bedürfnis nach Autonomie und Selbstständigkeit. Hinzukommt, dass sich jedes Kind durch seine eigene Persönlichkeit und Individualität, seiner Eigeninitiative, seinem Entwicklungstempo, sowie in seinen Fähig- und Fertigkeiten unterscheidet.

Um jedem Kind die Möglichkeit zu geben, sich in seiner Entwicklung individuell und im eigenen Tempo entwickeln zu können, müssen wir als Pädagogen eine wertschätzende, achtsame Beziehung zum Kind aufbauen und ihnen eine vorbereitete Umgebung schaffen.

 

Sensible Pflege

Die Pflegesituation ist nach Emmi Pikler, eine wichtige "Qualitätszeit" für das Kind. In dieser Zeit soll das Kind die pädagogische Kraft für sich allein haben. Hierbei bekommt es die volle Aufmerksamkeit bei hygienischen Tätigkeiten -ins besonderen beim Wickeln. Das Kind wird entsprechend seines Entwicklungsstandes in den Pflegeablauf mit einbezogen und hilft. mit. Hierbei lässt die pädagogische Kraft dem Kind Zeit, wartet auf die Bewegungen und verbalisiert jeden einzelnen Schritt. Durch die intensive Zeit miteinander wird die Beziehung gefestigt, Mimik und Gestik können verstehen gelernt werden und auch die Reaktionen werden adqäut dazu angepasst. Das Kind erfährt somit die Pflege als ein harmonisches Miteinander und fördert die Bindung zwischen Erziehenden und Kind.

 

Freie Bewegungsentwicklung

"Ohne Bewegung gibt es im Bezug auf den Geist weder Fortschritt noch Gesundheit" - Emmi Pikler

Kinder im Alter von 0-3 Jahre durchleben die "sensible Phase" für Bewegung. Jedes Kind entwickelt ein Bedürfnis, sich selbst und Dinge aus ihrer Umgebung zu bewegen. Dabei entwickeln sich die motorischen Fähigkeiten eines jeden Kindes selbstständig und individuell im eigenen Tempo. Unsere Aufgabe als Pädagog*innen liegt daran, dem Kind genügend Zeit zu geben und seine Umgebung so zu gestalten, dass es seine Fähig- und Fertigkeiten selbst "erarbeiten" kann. Greifen wir in die motorische Entwicklung ein (z.B. führen beim Laufen lernen, tragen, um an einen anderen Ort zu gelangen), nehmen wir dem Kind die selbsterarbeiteten Zwischenschritte. Bei einem dauerhaften oder zu häufigen Eingriff, fördern wir Bewegungsunsicherheiten bis hin zu Haltungsschäden.

Auch unterstützen selbst erarbeitete Prozesse die geistige Entwicklung. Deshalb ist es umso wichtiger, den Kindern das Erlernen der Zwischenschritte nicht zu nehmen.